Legasthenie (LRS)

Diagnostik und Förderung bei Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten – individuell, evidenzbasiert und alltagsnah.

Worum geht es bei LRS?

Unter Legasthenie (LRS) versteht man anhaltende Schwierigkeiten beim Lesen und/oder Rechtschreiben, die nicht durch mangelnde Übung, Intelligenz oder Unterricht erklärt werden können. Betroffene brauchen eine gezielte, strukturierte Förderung, die an den individuellen Profilen ansetzt – von der Laut-Buchstaben-Zuordnung bis hin zu Strategien für Textverständnis und Rechtschreibregeln.

Wir arbeiten mit standardisierter Diagnostik, erstellen einen individuellen Förderplan und beziehen Eltern sowie – wenn sinnvoll – die Schule aktiv mit ein.

Rahmen & Infos

  • Zielgruppe: Kinder & Erwachsene
  • Dauer: i. d. R. 45–50 Minuten
  • Frequenz: 1–2× pro Woche
  • Kosten: i. d. R. privat / ggf. Jugendhilfe
Beratung & Termin

Wann ist eine Abklärung sinnvoll?

Typische Anzeichen für Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten

Lesen

  • Langsames, stockendes Lesen
  • häufiges Erraten von Wörtern
  • geringe Lesegenauigkeit
  • Probleme beim Textverständnis

Rechtschreiben

  • hohe Fehlerzahl trotz Üben
  • Laut-Buchstaben-Zuordnung unsicher
  • Regeln (z. B. Groß-/Kleinschreibung) sitzen nicht
  • wechselnde Schreibweisen

Begleitend

  • geringe Lernmotivation bei Schrift
  • Prüfungs-/Vorleseangst
  • Belastung in Schule & Familie
  • Stärken liegen oft in anderen Bereichen

Diagnostik & Förderplan

Transparent, strukturiert und passgenau

Anamnese

Vorgespräch, Lernbiografie, Sichtung von Schulunterlagen & Probetexten.

Testung

Standardisierte Lese- & Rechtschreibtests, Profilanalyse, Stärken/Bedarfe.

Förderplan

Konkrete Ziele, passende Methoden, Übungsumfang & Abstimmung mit Eltern/Schule.

Evaluation

Regelmäßige Überprüfung der Fortschritte und Anpassung der Förderung.

  • Phonologische Bewusstheit & Laut-Buchstaben-Zuordnung
  • Silben- und Morphemanalyse (Wortbausteine verstehen & nutzen)
  • Rechtschreibstrategien (Regeln, Ableitungen, Merkwörter)
  • Leseflüssigkeit (Tempo, Genauigkeit, Prosodie)
  • Textverständnis (Strategien vor/während/nach dem Lesen)
  • Lern- & Arbeitsstrategien (Motivation, Selbstorganisation)

Wir kombinieren strukturierte Trainings mit alltagsnahen Übungen und enger Elternarbeit.

Häufige Fragen zu LRS & Legasthenie

Förderung, Unterstützung und Zusammenarbeit

Die Förderung bei Legasthenie oder LRS ist in der Regel keine Kassenleistung. Eine Finanzierung kann im Einzelfall über die Jugendhilfe (§35a SGB VIII), schulische Förderangebote oder privat erfolgen. Wir beraten Sie gern zu den Möglichkeiten und unterstützen bei der Antragstellung.

Ja. Eine enge Zusammenarbeit mit Lehrkräften, Schulsozialarbeit und ggf. Nachhilfe ist uns wichtig. Auf Wunsch stimmen wir Ziele, Übungsmaterial und Rückmeldungen zu Fortschritten ab, um eine bestmögliche Förderung zu gewährleisten.

Das ist individuell verschieden. Erste Verbesserungen zeigen sich oft nach wenigen Wochen, nachhaltige Fortschritte benötigen aber regelmäßiges Üben über mehrere Monate. Wir dokumentieren die Entwicklung und passen die Therapie individuell an.

Der Begriff Legasthenie beschreibt eine ausgeprägte, oft angeborene Lese- und Rechtschreibstörung, die trotz normaler Intelligenz und ausreichender Beschulung besteht. Eine Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) kann auch vorübergehend auftreten, etwa durch fehlende Übung oder äußere Belastungen.

Kinder mit Legasthenie können von verschiedenen Fördermaßnahmen profitieren:
  • Nachteilsausgleich in der Schule (z. B. mehr Zeit bei Klassenarbeiten)
  • Schulische Förderung durch spezielle Lernprogramme
  • Außerschulische Förderung in der Sprachtherapie oder Lerntherapie
  • Unterstützung durch Eltern und Fachkräfte in enger Zusammenarbeit

Eltern spielen eine wichtige Rolle.
  • Geduldig bleiben: Fortschritte brauchen Zeit.
  • Druck abbauen: Motivation entsteht durch Lob, nicht durch Zwang.
  • Stärken betonen: Selbstvertrauen fördern und Erfolge feiern.
  • Lesen priorisieren: Gemeinsames Lesen stärkt Sprachgefühl und Interesse.
  • Rat einholen: Unterstützung gibt es bei Schulen, Beratungsstellen, dem Bundesverband Legasthenie & Dyskalkulie e.V. (BVL) sowie bei Sprachtherapeut:innen und Logopäd:innen.

Legasthenie ist nicht heilbar, aber sehr gut behandelbar. Durch gezielte Förderung, individuelle Lernstrategien und frühzeitige Unterstützung können Betroffene ihre Lese- und Rechtschreibfähigkeiten deutlich verbessern und sicherer im Umgang mit Sprache werden.